Ferayden ist seit jeher eine Welt zwischen den Dimensionen, die nur ein dünner Schleier von all den parallelen Welten trennt. Entsprechend oft in der Geschichte des Kontinents haben verschiedene Wesen einen Weg dorthin gefunden, und heute bevölkert eine solche Vielfalt die Provinzen, dass kaum jemand sagen könnte wer ursprünglich dort lebte.
Natürlich lief das Leben der unterschiedlichen Rassen nicht konfliktfrei ab – es gab (und gibt immer noch) viele Kämpfe um Territorium und Ressourcen. Der größte Krieg, den die Chroniken verzeichnen, fand im Zeitalter des Blutes zwischen den sechs zahlenmäßig größten Völkern statt. Dieser Krieg forderte tausende Opfer, und währte ein ganzes Jahrhundert, bevor man eine Einigung fand: Ein jedes Volk der Sechs bekam eine Provinz zugesprochen, in der sie frei wirken konnten. Diese Provinzen sollten von einem Fürsten aus den Reihen der jeweiligen Rasse verwaltet werden, und die Fürsten der Provinzen sollten einen König wählen, der über das gesamte Land herrschte.
Natürlich stand es den Wesen frei, ihre Provinz zu verlassen, und auch andere Kreaturen (ob nun solche, die ein klares Bewusstsein besaßen oder solche die ihren Instinkten folgten) siedelten über die Grenzen dorthin, wo sie zu bleiben gedachten. Aber auch heute noch bilden die sechs Mächte die Mehrzahl der Bevölkerung in ihrer Provinz.

Die Sechs Mächte

Elfen – Das Volk der Elfen ist in seinem Aussehen sehr unterschiedlich, haben sich doch unterschiedliche Arten in unterschiedlichen Gebieten entwickelt. Gemeinsam sind ihnen jedoch die spitzen Ohren und helle Haut, und eine gewisse Neigung zur schönen und kultivierten Lebensweise.
Auch wenn das „schöne Volk“ nicht viel von Kämpfen hält, sind sie doch leicht zu beleidigen und beharren auf ihren Ansichten. Die meisten Elfen besitzen noch einen Rest an Magiebegabung, doch nur wenige verfügen über wirkliche Macht. Dafür stellen sie sehr prunkvolle Waffen her und verstehen sich auf Verwaltung und Schriftführung.

Geister – Die Geister zählen zu den Bewohnern der Wälder und halbkörperlichen Wesen. Sie können selbst entscheiden, ob sie eine feste Form annehmen wollen, und fast alle von ihnen sind magiebegabt. Ihre Erscheinungsformen sind meist die von kleinwüchsigen Kindern, doch niemand würde auf die Idee kommen, sie wie solche zu behandeln. Oft haben Geister sich für ein bestimmtes Element entschieden, dem sie ihre Erscheinungsform und ihre Fähigkeiten anpassen. Obwohl man dieser Rasse eine gewisse Hinterhältigkeit nachsagt, sind sie so von sehr unterschiedlichem Charakter.

Halblinge – Halblinge haben einen humanoiden und einen animalischen Körperteil, also zum Beispiel den Hinterteil eines Pferdes und den Oberkörper eines Menschen, Zentaur genannt. Je nach Art des Tieres unterscheidet man die Halblinge, und es herrscht eine eigene Hierarchie unter ihnen: Je größer und stärker der tierische Körper ist, desto besser ist ein Halbling angesehen. Es gibt kaum Magische unter ihnen, und diese Wenigen können ihre Magie nicht willentlich heraufbeschwören, aber sie sind hervorragende Kämpfer und von aufbrausendem Gemüt.

Qunari – Die meist etwa zwei Meter großen, grauhäutigen Kreaturen lassen sich leicht erkennen. Sie tragen große Hörner auf dem Kopf, ihre Körper sind muskulös und die Augen tiefliegend, ihre Waffen legen Qunari selten ab, wenn man sie außerhalb Antivas antrifft. (Bild)
Die Gesellschaft der Qunari ist komplex und für Außenstehende schwer nachzuvollziehen. Am ehesten kann man sie sich als Einheit vorstellen – Qunari tun stets das, was für die Gemeinschaft das Beste ist. Sie bekommen bei ihrer Geburt eine Rolle entsprechend ihrer Fähigkeiten zugewiesen, und erfüllen diese Rolle ihr ganzes Leben lang. Sie unterscheiden zwischen Kriegern, Arbeitern und einer Art Priester, und innerhalb dieser Gruppen in Ränge. Wenn man einen Qunari nach seinem Namen fragt, stellt er sich dir mit seinem Rang vor – für ihr Verständnis ist ein Name unbedeutend, da jeder Qunari des gleichen Ranges eine Aufgabe genau gleich gut erfüllen kann.
Die Qunari nennen diese Gemeinschaft das „Qun“, und leben nach dem Glauben, dass Perfektion das höchste Ziel eines Lebewesens sein sollte. Sie blicken auf die meisten anderen Lebewesen herunter, weil sie sie als egoistisch und schwach erachten, suchen jedoch keinen Streit, solange sie es nicht für nötig erachten sich zu verteidigen. Es gibt unter den Qunari relativ viele Magier, die sie aber streng kontrollieren, da sie über große Macht verfügen und sich nicht immer selbst im Griff haben.

Zwerge – Die Zwerge sind durchgehend von kleiner körperlicher Gestalt, und die männlichen unter ihnen neigen zu starkem Bartwuchs. Sie leben hauptsächlich von der Landwirtschaft und dem verarbeiten von Metallen, die sie in den Minen rund um Malain abbauen. Zwerge gelten als grimmige Gesellen, aber das entspricht nur den Klischees – ihre Ansichten und Wesenszüge sind so mannigfaltig wie die einer jeden anderen Rasse. Einzig eine Liebe zu glänzenden Dingen ist ihnen allen eigen. Magier gibt es unter den Zwergen keine, sie sind sehr geschickte Schmiede und kundig im Verarbeiten aller möglichen Materialien.

Gestaltwandler – Gestaltwandler besitzen zwei oder sogar mehrere Erscheinungsformen, zwischen denen sie nach Belieben wechseln können. Das können humanoide, tierische oder vollkommen andersartige Körper sein, sie müssen jedoch fest existent sein (nicht wie die Erscheinungsformen der Geister) und sind in den meisten Fällen verletzbar. Die Gestaltwandler leben in den Wäldern und Gebirgen, lieben das Meer und haben einen untrügerischen Sinn für Geschäfte. Sie zeichnen sich fast durchgehend durch hohe Intelligenz aus, und viele von ihnen besitzen magische Fähigkeiten von allerlei Art.

--aus den Schriften des Chronisten Danarius, Zeitalter der Winde